Futuristisches Manifest II

Die Beschäftigung mit dem Futurismus führt zwangsläufig auch zu der Frage, wie die Zukunft dieser Philosophie selbst aussieht - als eine mögliche Bewegung oder ein Trend, die nicht nur innerhalb der häufig elitären Kunstzirkel, sondern in die Gesellschaft hinein wirken.

Ein zeitgemäß formulierter Futurismus wird einerseits wesentliche Aussagen des Originals aufgreifen. Andererseits wird er, vor dem Hintergrund der Geschichte wie im Vortrag berichtet, sich in anderen Aussagen auch von dem ursprünglichen Konzept unterscheiden. Und schließlich wird er neue Punkte formulieren, auf die Marinetti vor 100 Jahren nicht gekommen wäre, die aber für die nun beginnende Zukunft wesentlich erscheinen.

Dieser Entwurf wurde von Ilja Kitup und Bernd Brincken anfang Dezember formuliert und auf der Eröffnung in Reggio Emilia am 12.12.2009 erstmals präsentiert.

Manifest II

Wir zählen darauf, dass folgende soziale Bedingungen und Kräfte sich in Zukunft weiter manifestieren werden:

  1. Grundlegender Wunsch des Menschen, seine Kreativität auszuleben und Freiheit anzustreben.
  2. Globale Kooperation und eine assoziierte, anti-faschistische Weltgesellschaft.
  3. Gegenseitige Identifikation und Ausdifferenzierung der Kulturen.
  4. Technologie als ein Medium globaler Kooperation und Kultur.
  5. Physische Bewegung als soziale Anwendung von Technologie.
  6. Streben nach nachhaltigen Energiequellen.
  7. Streben, die Schwerkraft zu überwinden – als eine Anwendung von Technologie.